43. Westfälische Tennis-Hallenmeisterschaften
Jung siegt gegen Erfahren
Die Endspiele der Damen und Herren bei den 43. Westfälischen Tennis-Hallenmeisterschaften in Werne waren von der Überlegenheit der Siegerin und des Siegers geprägt. Paula Rumpf und Marcel Zielinski holten sich am Ende verdientermaßen den Titel.
Im Damen-Finale zwischen der 17-jährigen Paula Rumpf und der nimmermüden Manon Kruse lag eine gewisse Brisanz. Mit 23 (!) Jahren Altersunterschied trennt beide mehr als eine Tennis-Generation. Als Kruse 2008 erstmals in Werne gewinnen konnte, war ihre Gegnerin zarte vier Jahre jung. Hinzu kommt, dass beide im Sommer gemeinsam in der 2. Bundesliga Nord für den TC Union Münster aufschlugen - Rumpf exakt eine Position vor der Hammenserin Kruse. Das Finale wurde dann allerdings eine klarere Angelegenheit als gedacht. Auf dem schnelleren Hallenboden konnte das Talent seine Stärken konsequent ausspielen und ließ sich auch von der Erfahrung ihrer Gegnerin nicht austricksen. Weniger Fehler und das druckvollere Spiel gaben den Ausschlag zum 6:1, 6:2-Erfolg von Paula Rumpf.
Bei den Herren konnte sich in der Neuauflage des 2019er-Finals sich Marcel Zielinski (TSC Hansa Dortmund) fast ebenso klar gegen Yan Sabanin (TC Eintracht Dortmund) durchsetzen – 6:3, 6:1. Sabanin war in einigen Situationen anzumerken, dass er in seinem Viertel- und Halbfinale am Samstag gegen die Talente Marc Majdandzic (TC Herford) und Lambert Ruland (TC BW Soest) jeweils über die volle Distanz gehen musste. Zielinski hingegen hatte durch drei klare Siege bis zum Finale Körner gespart. Der 21-Jährige gab im gesamten Turnierverlauf keinen Satz und lediglich zwölf Spiele ab. Nach dem Triumph bei den Westfalenmeisterschaften im Sommer, wo er seinen zehn Jahre älteren Kontrahenten im Halbfinale besiegte, machte er das Double in Werne souverän perfekt.
Impressionen der 43. Westfälischen Tennis-Hallenmeisterschaften
Herren 30
Mit einer Aufgabe und dem Nichtantreten seines Gegner im Halbfinale schaffte es Manuel Alves (TC Eintracht Dortmund/3, links) ohne viel Aufwand ins Finale gegen den topgesetzten Münsteraner Favoriten Carlo Bückmann (TSC Hansa Dortmund/1), der seinerseits im Halbfinale gegen seinen alten Kumpel Alexander Hiller (TC Drensteinfurt/4) erst im Matchtiebreak das Endspiel buchte. Im Endspiel sahen die Zuschauer dann zwei völlig unterschiedliche Sätze. Den Ersten dominierte Bückmann (6:2), im Zweiten kämpfte sich Alves in die Partie (6:3). Im Showdown des Matchtiebreaks behielt Alves knapp, nervenstark und etwas glücklich die Oberhand (10:8).
Herren 40
Mit Lokalmatador Andreas Thivessen (TV Espelkamp-Mittwald/1, links) und Björn Berg (TC GW Paderborn/2) bestritten zwei alte Bekannte das Finale bei den Herren 40. Thivessen, der in den Runden zuvor, im Gegensatz zu seinem Kontrahenten, nur knapp weiterzog, machte dann im Spiel um den Titel kurzen Prozess – 6:1, 6:2.
Herren 45
Ebenfalls schon unzählige Male bei den Westfalenmeisterschaften dabei waren die Finalgegner bei den Herren 45, Iwo Rhomberg (TC Eintracht Dortmund/1, rechts) und Sebastian Groß (THC Münster/2). Auch in dieser Konkurrenz standen sich die beiden topgesetzten Spieler gegenüber. Rhomberg, für seine engen und langen Matches bekannt, musste am Ende jedoch seinem Gegner zu einem verdienten 6:2, 6:3-Erfolg gratulieren.
Herren 50
Matthias Bieling (THC Münster/8, rechts) schaltete die Nummer 1 der Setzliste Andre Kropp im Viertelfinale aus. Weil auch Michael Schmidtmann (TC GW Lippstadt/7) im Halbfinale vom Nichtantreten seines Gegners profitierte und sich ansonsten auch souverän präsentierte, gab es diese nicht vorhersehbare Begegnung im Finale. Nach einem engen ersten Satz (7:5) ließ WTV-Verbandstrainer Schmidtmann, 26 Jahre nach seinem Erfolg in der Herrenkonkurrenz, im 2. Durchgang (6:1) nur wenig Zweifel an seinem Sieg.
Herren 60
Stephan Brauckmann (TC RW Fröndenberg/2, rechts) und der ungesetzte Jürgen Leiding (TC Oelde 1890) erreichten ohne Satzverlust das Finale des 16er-Feldes. Brauckmann behielt am Ende die weiße Weste und darf sich nach dem 6:2, 6:4-Erfolg Westfalenmeister nennen.
Herren 65
Krimi im Finale der Altersklasse Herren 65. Jürgen Ackermann (TG Gahmen/1), der im Sommer die Herren 65 der TG Gahmen als Mannschaftsführer zum Deutschen Meistertitel führte, bewies im Spiel um den Pokal seine Nervenstärke. Nach Satzverlust kämpfte er sich gegen Heinz-Walter Freitag (SG Vorhalle 09) ins Match zurück und jubelte am Ende – 2:6, 6:4, 10:7.
Herren 70
Ackermanns Mannschaftskollege, Wilfried Siwitza (TG Gahmen/1, rechts), blieb der letzte Schritt in der Altersklasse Herren 70 am Ende verwehrt. Er musste Antonius Warmeling (TC SG Hagen) mit 6:3, 6:1 den Vortritt lassen.
Herren 75
Ausgetragen im Gruppenmodus ließ Heiner Eymer (RV Rauxel, links) in seinen zwei Matches gegen Wolf-Joachim Grüne (Hagener TC BG, rechts) und Burkhard Hessling (TV Rhade) nie einen Zweifel an seinem Sieg aufkommen. Er gab insgesamt nur zwei Spiele ab. Im Sommer wurde Eymer mit den Herren 75 des Rudervereins Rauxel noch Deutscher Vizemeister.
Damen 50
Sogar ein Spiel weniger gab Dauerbrennerin Natalja Harina-Beckmann (TC Tenniscenter Rheine, links) bei ihren zwei Siegen in der Damen 50-Konkurrenz ab, die ebenfalls in einer Dreiergruppe ausgetragen wurde. Platz 2 sicherte sich Katja Geißler (Hagener TC BG, rechts) in einem knappen Match gegen Heidrun Holzinger (TC RW Salzkotten).
Damen 65
In zwei Dreiergruppen erreichten Jutta Brandtmann (TC Herford, rechts) und Elisabeth Hammelstein (ATV Dorstfeld) als Gruppensiegerinnen das Finale. Hier setzte sich die Dortmunderin gegen die favorisierte Ostwestfälin mit 6:1, 7:5 durch.
Damen 40 (ohne Siegerbild)
Die Fünfergruppe der Damen 40 fand bereits einen Tag vor den Endspielen ihre Siegerin. Sonja Vogt (TC Parkhaus Wanne-Eickel/1), Nummer 1 der Deutschen Rangliste bei den Damen 45, ließ durch vier glatte Siege keine Zweifel an ihrem Erfolg aufkommen. Zweite wurde Simone Zettier (TuS 59 Hamm) mit ihrerseits drei klaren Erfolgen.