Robert Hampe - Abschied nach 23 Jahren

Präsident blickt auf ereignisreiche Zeit zurück

© WTV

Als Robert Hampe im Jahr 2001 zum WTV-Präsidenten gewählt wurde, da träumten Roger Federer, Rafael Nadal und Novak Djokovic allenfalls vom Gewinn eines Grand Slam-Titels. Boris Becker und Steffi Graf hatten zwei Jahre zuvor ihre Karrieren beendet und die Boom-Zeit des Tennis in Deutschland war zu Ende. Die Vereine kämpften um Mitglieder und der Wandel in der Gesellschaft beschleunigte sich zunehmend durch das Internetzeitalter und die Anschläge des 11. September 2001. Doch der am längsten amtierende WTV-Präsident führte den Verband mit Kontinuität und Standhaftigkeit durch so manch schwere Phase.

Schon mit 19 Jahren bekleidete Robert Hampe seine erste Vorstandsposition in seinem Heimatklub TC GW Hamm. Mehr als 50 Jahre ehrenamtliches Engagement für den Tennissport sollten folgen. Auch die Organisation des Heine Pokals in Hamm, eines der damals bedeutendsten deutschen Hallenturniere, lag von 1980 bis 2000 in seinen Händen. 1995 erfolgte dann der Schritt ins WTV-Präsidium als Sportwart. 2001 beerbte er Rolf Kreutz als Präsident, der bis dato dem WTV 21 Jahre vorgestanden hatte. Zu seinem Antritt sagte Hampe damals: „Für uns ist Basisarbeit auf Kreis- und Bezirksebene gefragt. Der WTV muss in der Arbeit für seine Vereine transparent sein und sich als deren Dienstleister verstehen.“

23 Jahre später lässt sich mit Sicherheit sagen: Robert Hampe hat mehr als das getan. Er war nahbarer Ansprechpartner für Vereine, Spielerinnen, Spieler und Turnierorganisatoren und vertrat den Westfälischen Tennis-Verband in führenden Positionen auf Bundesebene beim DTB, um für die Interessen der Vereine zu kämpfen. Sein Wort hatte Gewicht und mit den allermeisten seiner Präsidiumskollegen arbeitete er über viele Jahre vertrauensvoll zusammen.

Eine seiner ersten wichtigen Handlungen war der Auszug der WTV-Geschäftsstelle aus einem teuren Mietobjekt. Seitdem haben die hauptamtlichen WTV-Mitarbeiter der Geschäftsstelle und die Trainer des Landes- und Bundesstützpunktes an der Westicker Straße 32 in Kamen ihre Heimat. Dass der Stützpunkt in den Jahren um das Jugendgästehaus (Einweihung 2009), einen modernen Hartplatz, einen weiteren Hallenplatz erweitert wurde und 2018 zum Bundesstützpunkt ernannt wurde, ist auch Hampes Verdienst. Verbandsstrukturell waren die Zusammenführung des Ruhr-Bezirks und des Bezirks Dortmund/Hamm zum Bezirk Ruhr-Lippe 2006, die Einführung des Ressorts Jugendsport und Jugendbildung 2016, die Umsetzung der WTV-Strukturreform 2020 und zuletzt die Reform des Leistungssportkonzeptes wichtige Meilensteine.

Es ist kein Geheimnis, dass Robert Hampe besonders stolz auf die sportlichen Aushängeschilder des Westfälischen Tennis-Verbandes ist. Profis wie Jan-Lennard Struff, Daniel Masur und die heutige Chef-Verbandstrainerin Dinah Pfizenmaier stehen stellvertretend für die hervorragenden Leistungen zahlreicher Athleten aus Westfalen, die durch den WTV gefördert wurden. Wie auch Pfizenmaier schafften Jens Wöhrmann, Michael Kohlmann oder auch Carolin Daniels den Sprung vom Profi zu erfolgreichen Trainern. Damit in Zukunft talentierte Nachwuchsathleten die Möglichkeit haben, den Sprung zum Profi zu schaffen, trug Hampe die Veränderungen im Leistungssportkonzept des WTV im vergangenen Jahr mit. Dem Funktionär aus Hamm war es immer wichtig, auch mit allen Trainern ein möglichst persönliches Verhältnis zu pflegen und ansprechbar zu sein.  

Zum Ende seiner Amtszeit lässt sich mit Sicherheit sagen: Der Westfälische Tennis-Verband ist bei den Vereinen präsenter denn je. Zu den verbandseigenen Veranstaltungen wie dem Vereinsforum und dem Jugendforum kommen jedes Jahr über mehrere hundert Teilnehmer. Das 2016 gegründete Ressort Jugendsport und Jugendbildung bewegt ebenso viele Kinder und Jugendliche mit vielfältigen Projekten und Aktionen im Jahr. Die Turnierlandschaft hat sich – von den Profis bis zum Breitensport – stetig entwickelt. Wer in Westfalen im Tennissport aktiv ist, kommt um den WTV nicht herum.

Hampe, für den die Mitgliederzahlen ein wichtiger Indikator und ein Spiegelbild für die Beliebtheit des Tennissports sind, hat sich über den Aufschwung in den letzten Jahren gefreut. „Die Aussichten für die Zukunft sind gut, aber es müssen im Verband und in den Vereinen auch die künftigen Herausforderungen weiter proaktiv und mit Optimismus angegangen werden.“

Bereits vor seiner Wahl ins DTB-Präsidium im November 2023 stand für ihn fest, dass er nicht mehr für das Amt des WTV-Präsidenten kandidiert. Mit Leib und Seele war er für den WTV Funktionär, Kommunikator und Netzwerker in einem. Das Gute: Er wird es auf nationaler Ebene beim DTB bleiben und die Entwicklung in Westfalen weiter im Blick behalten.

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